Die Bewegung & Umbruch Checkliste

Es ist gerade keine Vollkrise, aber viel Bewegung und Umbruch in Deinem Leben? Willst oder musst Du Dich neu sortieren oder umorientieren? Ist das Alte noch nicht ganz aus Deinem Leben und das Neue noch im Nebel? Bist Du Dir unsicher?

Nicht verzagen, hier ist eine Checkliste mit grundlegenden Weisheiten um schnell und effektiv wieder Oberwasser zu gewinnen:

Sho Shin – Der Geist des Lernenden

  • Weiß ich genug über die neue(n) Situation(en) und wie ich damit umgehen kann?
  • Welche Schritte muss ich gehen, um stressfrei, ergebnisoffen und mit offenem Herzen mehr darüber zu lernen?

Ängste konkretisieren und in Perspektive rücken (Fearsetting)

  • Was ist das schlimmste was passieren kann wenn ich diesen besonderen Schritt jetzt tue?
  • Wie kann ich mich jetzt schon auf dieses Szenario des Scheiterns vorbereiten und eventuelle Folgen abzumildern?

Wie würde es aussehen, wenn es einfach wäre?

Wir leiden mehr in der Vorstellung als in der Realität. Oft machen wir aus der Mücke einen Elefanten, dort wo es nicht nötig ist.

  • Wie rational sind Deine Ängste und Sorgen im Bezug auf das Problem wirklich?
  • Wie würde es aussehen, wenn sich der nächste größere Schritt problemlos mit Deinem jetzigen Status integriert oder auf diesen aufbaut?
  • Hast Du Dich mit einer Aufgabe überbucht? Warum kannst Du nicht kürzer treten?
  • Glaubst Du, das Deine nächsten mit Dir wütend sind, wenn Du etwas nicht schaffst? Hast Du sie gefragt?
  • Sind Deine Ansprüche an Dich oder das Vorhaben zu hoch? Versteigst Du Dich in Perfektionismus, um der Aufgabe aus dem Weg zu gehen?
  • Braucht es wirklich den radikalen Umbruch, den Du Dir vielleicht nur schemenhaft vorstellst? Oder wären vielleicht kleine Schritte in Deinem Alltag genug, um das neue Auszuprobieren und zu beobachten, wie Du damit umgehen kannst?

Vieles, was wir vorhaben, wird für die nächsten Schritte überschaubar und manchmal sogar trivial, wenn wir uns konkret klar machen, wie für uns die ideale neue Situation aussehen würde und diese vielleicht auch an andere betroffenen kommunizieren, damit sie uns helfen können.

Ergebnisse definieren (Definition of done)

  • Welches Ereignis wäre ein Kernmerkmal, dass ich mein Ziel erreicht habe?
  • In welcher Situation bin ich in meiner Vorstellung in der ich mir sagen würde: „Jetzt bin ich da wo ich hinwollte.“ oder „Ich hab’s geschafft.„?

Für komplexe Projekte verwenden Ingenieure, Softwareentwickler und andere Experten hierbei einen einfachen aber sehr effektiven Trick: Sie beschreiben nicht was zu tun ist – das ist oft bei der ersten Erfassung zu komplex, kleinteilig und/oder unklar – sondern sie beschreiben den Zustand, der erreicht ist, wenn die Aufgabe als abgeschlossen gelten kann. Dieser kleine Trick in der Formulierung hilft ungemein beim Denken, Planen und Handeln und ich wende ihn selbst für Ziele in meinem Privatleben an.

Hier ein reales Beispiel aus meiner Liste:

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Beachte, wie ich zwei verschiedene Dinge mit kurzen Begriffen kennzeichne: Das eigentliche Ziel und die Definition of Done, die Definition von „Geschafft!“ nenne ich „DoTarget:“ und als extra danach die nächste größeren, eindeutigen Schritte, die zu dem Ziel führen, „2Do:„. Punkte, die noch „in Arbeit“ sind, die ich noch erledigen möchte, sind schwarz, Dinge, die ich geschafft habe, färbe ich grün ein und streiche sie dann durch. Dinge, an denen ich gescheitert bin, färbe ich rot ein und streiche sie durch. Dinge, die nicht mehr so wichtig sind und eventuell aus meiner Prioritätenliste herausfallen werden, färbe ich grau ein.

Beachte, wie ich den angestrebten Zustand beschreibe und nicht die ist-Situation oder die einzelnen Aufgaben. Das ist wichtig.

Das mag jetzt für manchen alles ein wenig elaboriert erscheinen, aber ich bearbeite diese Liste 1x, höchstens 2x pro Jahr und es hilft mir, meine Gedanken und Prioritäten zu sortieren und zu filtern. Und noch Jahre später auch noch Dankbarkeit (s.u.) für das erreichte zu üben.

Wer sagt denn, das solche Methoden wie Definition of Done für komplexe Großprojekte in Industrie, Militär und Infrastruktur nicht auch nützlich sind, wenn man Surfen lernen und ausprobieren möchte? 🙂

Das kleine Glück

  • Was kann ich tun um hier und jetzt, in diesem Chaos / dieser Aufregung / dieser Unsicherheit hier und jetzt einen kleinen kurzen Ruhepol zu schaffen?
  • Wie sieht mein Microurlaub für heute / diese Woche aus? (… das lange heiße Bad mit meiner Lieblingsmusik im Hintergrund, einem schönen Duschgel und einem großen frischen Handtuch, der Ausflug ins Cafe, die private Yogasession in nahen Park, bei Sonnenaufgang, der Tanzabend, …)
  • Welche Liebsten in meiner Nähe können mich auffangen, mir Halt geben, mir kleine Entscheidungen abnehmen oder etwas gutes tun?
  • Wie kann ich – wenn ich gerade niemanden habe – mich um mich selber kümmern wie um einen guten Freund/eine gute Freundin?

Dankbarkeit (Gratitude)

  • Was habe ich jetzt und hier in meinem Leben erreicht?
  • Was muss ich mir vor Augen führen um jetzt und hier in diesem Augenblick glücklich, dankbar und entspannt zu sein?
  • Wo und wie geht es mir besser als anderen Menschen?
  • Wofür ist es angezeigt, dankbar zu sein?

Wir sind viel zu selten dankbar für das, was wir hier und jetzt konkret haben. Es schadet nicht, das zwischendurch bewusst zu üben.

Was auch immer Du gerade durchmachst, ich hoffe, diese Liste kann Dir dabei helfen.

Alles Liebe,
Phillip

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